Der SC Bayer 05 Uerdingen hat die Jugendkooperation mit dem KFC Uerdingen gekündigt. Dass es so kommen würde, war abzusehen.
"Die Unruhe auf unserer Anlage ist groß, und das betrifft nicht nur finanzielle Themen. Das Außenbild des KFC ist erschreckend und belastet auch das Innenverhältnis, weil viel Frust bei SC-Verantwortlichen mit abgeladen wird. So kann es nicht weitergehen, und so leid es mir täte, auf dieser Basis wird es im nächsten Jahr auch keine Fortführung der Jugendkooperation geben", hatte Jörg Heydel, Vorstandsvorsitzender des SC Bayer 05 Uerdingen, in der Vergangenheit schon gegenüber der "RP" gesagt.
Der "WZ" wiederum liegt jetzt ein Schreiben vor, das die Kündigung bestätigt. "Dies tun wir, um nachhaltigen Schaden von unserem Verein, dem zukünftigen Sportclub Krefeld 05 e.V. und seiner Jugend abzuwenden. Ich möchte jedoch betonen, dass das operative Miteinander zwischen den Trainern und Spielern beider Vereine hier nicht das Thema ist, und hervorragend auf unserer Anlage im Team funktioniert, wie man es sich von Anfang an gewünscht hat. Leider sind sie nun am Ende die Haupt-Leittragenden", heißt es da bezogen auf die Kündigung des im Sommer 2022 abgeschlossenen Dreijahresvertrages.
Die Bayer-Seite bemängelt "keinerlei Änderungen im Denken und schon gar nicht im operativen Handeln des KFC". "Offenstehende Rechnungen werden nicht beglichen, Miete für die Nutzung der Infrastruktur durch die KFC-Jugend seit Mai 2024 nicht bezahlt."
Zudem würden Transferverpflichtung nicht erfüllt und es gebe keine nachhaltige Planung der eigenen Vereinsjugend für die Saison-Rückrunde geschweige denn für die nächste Saison.
Allerdings gibt es noch eine Hintertür: Denn wenn sich die Wogen beim KFC Uerdingen glätten sollten und der Verein stabil geführt wird, dann stehe der SC Bayer zu Gesprächen zur Wiederaufnahme der Jugendkooperation zur Verfügung.
Was das im Klartext bedeutet? Der Machtkampf im Vorstand muss entschieden werden. Auf der einen Seite steht der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer mit Mehmet Eser im Hintergrund, auf der anderen Seite die beiden Vorstände Peter Kahstein und Dirk Röthig.
Eser hatte zuletzt im Interview gegen das Duo gepoltert: "Diesen beiden Herren vertraue ich nicht mehr, weil ich am eigenen Leib gespürt habe, wie falsch sie sind." Eine Reaktion der Gegenseite ist bisher ausgeblieben.